Ich bin noch schön den Tag auf dem Campingplatz geblieben, alles ist trocken geworden, ich hab noch ein wenig in der Sonne gelegen, die Ausrüstung sortiert...
Heute wollte ich bei sehr schönem Wetter die 22 km von Saint-Pierre-le-Moûtier nach Lurcy-Levis laufen. Nicht nur, dass es gestern nicht mehr geregnet hat und die Sonne rot unter ging, sie beschien sogar ab 7.15 h das Zelt. Strahlend blauer Himmel, mit super Temperatur, leichter Wind.
Gegen halb zwei hielt neben mir auf der Landstraße ein Fahrzeug und der Fahrer fragte, ob ich ein Stück mit wolle. Heute hatte ich zwar nicht vor zu trampen, wollte aber einen von Gott gesandten nicht abweisen. Er nahm mich bis Lurcy-Levis mit. Ich bin von da aus 10 km weiter gelaufen, sodass die 22 km erreicht wurden.
Und im Gegensatz zu Lurcy-Levis, gibt es hier auch eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.
Morgen stehen zur Auswahl 18 km mit Pilgerherberge oder 30 km mit Zeltplatz. Ich tangieren zu 20 km laufen um dann auf eine Mitfahrgelegenheit zu hoffen.
Neue Blüten am Wegesrand. Heute Johanniskraut.
Das Johanniskraut hat fünf gelbe, spitze Blütenblätter. Wer unsicher ist, nimmt eine Blüte und zerreibt sie zwischen den Fingern. Sind die Finger rot, dann handelt es sich um Johanniskraut. Und wer Glück hat, findet in der Nähe Schachtelhalm. Den zwischen den roten Fingern zerrieben und die Finger werden wieder sauber.
Es war wie erhofft, ich bin ca. 20 km gelaufen, um mich dann mit Daumen hoch an die Straße zu stellen. Hat diesmal etwas länger gedauert und angehalten hat ein deutschsprachiger Straßburger, der hier ein Häuschen hat. Er selbst ist von Vézelay aus nach Santiago gegangen. Den Küstenweg? Mal abgesehen davon, dass es dort hoch und runter geht, ist das doch nicht der echte Weg.
Was er wohl nicht weiß, dass zu Beginn der Pilgerreisen nach Santiago de Compostela, der größte Teil Spaniens unter maurische Herrschaft stand und der jetzige Hauptweg nicht begehbar war. Erst im Zuge der Rückeroberung, der Reconquista wurde der Weg für Christen zugänglich und erst als sich Ritter der Sicherung des Weges verpflichteten, auch wirklich begehbar. Bis dahin aber, war der Küstenweg der offizielle Camino, der offizielle Weg.
Der freundliche Herr wollte mich zum Campingplatz bringen, kannte aber den Weg nicht, also fuhr ich mit ihm zum Baustoffhandel, er brauchte Zement für sein Häuschen, damit ihm dort der Weg zum Campingplatz erklärt werden konnte. Er meinte, dass er es jetzt wüsste und wenn ich Zeit hätte würde er mit mir noch die Abtei in der Nähe zeigen. Konnte ich nein sagen? War aber auch eine wirklich beeindruckende Gesamtanlage.
Und weil es gerade so schön war, fuhren wir in einen direkt angrenzenden Ort, in dem es eineine romanische Kirche gibt, mit einem tausend Jahre alten Kreuz. Kreuz war zur Restaurierung weg.
Nach drei Runden durch die Stadt, merkten wir, dass es zwei Campingplätze gibt. Er wollte mich auf keinen Fall raus lassen bevor wir nicht den Richtigen gefunden haben. Den, zu dem man uns bisher geschickt hatte, den gab es gar nicht mehr. Er soll mich ruhig in der Stadt raus lassen, ich hatte nämlich meine Bersorgnisse bezüglich des Campingplatzes. Er war in seiner Ehre gepackt mich zu diesem einen Campingplatz zu bringen. Wir fanden ihn dann auch tatsächlich. Wir verabschiedeten uns und ich stand, in meinen Bersorgnisse bestätigt vor dem Campingplatz.
Um meine Bersorgnisse zu erklären, muss ich noch mal zu meinem sehr spartanischen Frühstück zurück. Ich dachte noch, ein paar Scheiben gerösteten Weißbrot, etwas Butter und ein Döschen Konfitüre okay, nehme ich mir gleich ein halbes von den vielen frischen Baguettes mit. Gesagt getan, Ein schrilles, no, no Monsieur! Äh, für unterwegs, ich bezahle es. Nein, nicht möglich, alle vorbestellt. Alle? Alle! Ich hatte zwei Tage zuvor gezeltet, gestern war Sonntag, meine Vorräte komplett aufgebraucht. Nein, ich wünschte ihr nicht die Pest an den Hals, nur eine Familie die vergessen hat ihren Urlaub anzumelden und ihre fünf Baguettes nicht abholen kann. Ich freute mich umso mehr auf die etwas größere Ortschaft, in der ich einkaufen konnte. Hatte ich vorher schon irgendwo mal erwähnt, dass der montägige Ruhetag, im ländlichen Bereich konsequent eingehalten wird? Sch...! Am Ende der 20 km bekam ich dann doch wenigstens ein Bruchetta, von einer Restaurantbesitzerin, die zwar Pause machen wollte, aber wohl Mitleid hatte.
So und jetzt zu meinen Bersorgnissen: Der Campingplatz ist cirka vier Kilometer außerhalb, hat außer einer Langnesetruhe keinerlei Lebensmittel und ich brauchte dringend etwas Nahrung. Ich dachte eigentlich, dass die europäische Bewertung Standards unterliegt, ich weiß aber wirklich nicht für was dieser Platz drei Sterne bekommen hat. Also humpel ich zurück zur Stadt, suche mir in der Nebenstraße ein Hotel, das Rabatt an Pilger gibt und zudem total nett ist.
Heute, am Dienstag ist es etwas nieselig. Und ich tat gut daran, diesen Niesel mit Tagebuch und bei einem Kännchen Tee abzuwarten, denn jetzt um 11.00 h, klärt es auf. Na dann, mal auf! Mit Frohsinn gesegnet!
Mit dem Frohsinn hat es dann auch gut geklappt! Gegen 15.00 h hatte ich 18 km hinter mir und war guter Dinge. Bis zum nächsten Campingplatz waren es noch 12 km und auf der Straße dorthin so gut wie kein Verkehr. Dann lauf ich bis es nicht mehr geht und baue mein Zelt in der Walachei auf. Drittes Fahrzeug, Sprinter, Pärchen im Alter meiner Mutter, also Ende sechzig Anfang siebzig. Die komplette Ladefläche zur Spielwiese für drei Yorkshire umgestaltet, aber mein Rucksack durfte noch dazu.
Nach woher und wohin, ließ sich die Frau meine nächsten Etappen zeigen und sagte, dass sie mich auch eine Etappe weiter mitnehmen können. Will ich die Leute vor den Kopf stoßen? So bin ich jetzt am Mittwoch, in Châteaumeillant. Es ist elf Uhr und ich trinke Tee. Der Campingplatz ist sehr schön an einem See gelegen und hat eine angenehme Atmosphäre. In der Fernsehbaracke habe ich mir mein Abendessen gemacht und als ich gespült und mich Schlafsackfertig gemacht hatte kam eine ältere Französin mit einem Alufolienpäckchen auf mich zu. Ich dachte noch, Herr lass es kein Schnitzel sein, da fragte sie mich ob ich Crêpes mag. Ich liebe Crêpes und habe sie seit Jahren wegen der Eier nicht gegessen. Zwei habe ich sofort verdrückt, den dritten wollte ich zum Frühstück esssen. Aber habe es dann doch wegen des nächtlichen Grummelns besser sein gelassen.
Heute wollte ich bei sehr schönem Wetter die 22 km von Saint-Pierre-le-Moûtier nach Lurcy-Levis laufen. Nicht nur, dass es gestern nicht mehr geregnet hat und die Sonne rot unter ging, sie beschien sogar ab 7.15 h das Zelt. Strahlend blauer Himmel, mit super Temperatur, leichter Wind.
Gegen halb zwei hielt neben mir auf der Landstraße ein Fahrzeug und der Fahrer fragte, ob ich ein Stück mit wolle. Heute hatte ich zwar nicht vor zu trampen, wollte aber einen von Gott gesandten nicht abweisen. Er nahm mich bis Lurcy-Levis mit. Ich bin von da aus 10 km weiter gelaufen, sodass die 22 km erreicht wurden.
Und im Gegensatz zu Lurcy-Levis, gibt es hier auch eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.
Morgen stehen zur Auswahl 18 km mit Pilgerherberge oder 30 km mit Zeltplatz. Ich tangieren zu 20 km laufen um dann auf eine Mitfahrgelegenheit zu hoffen.
Neue Blüten am Wegesrand. Heute Johanniskraut.
Das Johanniskraut hat fünf gelbe, spitze Blütenblätter. Wer unsicher ist, nimmt eine Blüte und zerreibt sie zwischen den Fingern. Sind die Finger rot, dann handelt es sich um Johanniskraut. Und wer Glück hat, findet in der Nähe Schachtelhalm. Den zwischen den roten Fingern zerrieben und die Finger werden wieder sauber.
Es war wie erhofft, ich bin ca. 20 km gelaufen, um mich dann mit Daumen hoch an die Straße zu stellen. Hat diesmal etwas länger gedauert und angehalten hat ein deutschsprachiger Straßburger, der hier ein Häuschen hat. Er selbst ist von Vézelay aus nach Santiago gegangen. Den Küstenweg? Mal abgesehen davon, dass es dort hoch und runter geht, ist das doch nicht der echte Weg.
Was er wohl nicht weiß, dass zu Beginn der Pilgerreisen nach Santiago de Compostela, der größte Teil Spaniens unter maurische Herrschaft stand und der jetzige Hauptweg nicht begehbar war. Erst im Zuge der Rückeroberung, der Reconquista wurde der Weg für Christen zugänglich und erst als sich Ritter der Sicherung des Weges verpflichteten, auch wirklich begehbar. Bis dahin aber, war der Küstenweg der offizielle Camino, der offizielle Weg.
Der freundliche Herr wollte mich zum Campingplatz bringen, kannte aber den Weg nicht, also fuhr ich mit ihm zum Baustoffhandel, er brauchte Zement für sein Häuschen, damit ihm dort der Weg zum Campingplatz erklärt werden konnte. Er meinte, dass er es jetzt wüsste und wenn ich Zeit hätte würde er mit mir noch die Abtei in der Nähe zeigen. Konnte ich nein sagen? War aber auch eine wirklich beeindruckende Gesamtanlage.
Und weil es gerade so schön war, fuhren wir in einen direkt angrenzenden Ort, in dem es eineine romanische Kirche gibt, mit einem tausend Jahre alten Kreuz. Kreuz war zur Restaurierung weg.
Nach drei Runden durch die Stadt, merkten wir, dass es zwei Campingplätze gibt. Er wollte mich auf keinen Fall raus lassen bevor wir nicht den Richtigen gefunden haben. Den, zu dem man uns bisher geschickt hatte, den gab es gar nicht mehr. Er soll mich ruhig in der Stadt raus lassen, ich hatte nämlich meine Bersorgnisse bezüglich des Campingplatzes. Er war in seiner Ehre gepackt mich zu diesem einen Campingplatz zu bringen. Wir fanden ihn dann auch tatsächlich. Wir verabschiedeten uns und ich stand, in meinen Bersorgnisse bestätigt vor dem Campingplatz.
Um meine Bersorgnisse zu erklären, muss ich noch mal zu meinem sehr spartanischen Frühstück zurück. Ich dachte noch, ein paar Scheiben gerösteten Weißbrot, etwas Butter und ein Döschen Konfitüre okay, nehme ich mir gleich ein halbes von den vielen frischen Baguettes mit. Gesagt getan, Ein schrilles, no, no Monsieur! Äh, für unterwegs, ich bezahle es. Nein, nicht möglich, alle vorbestellt. Alle? Alle! Ich hatte zwei Tage zuvor gezeltet, gestern war Sonntag, meine Vorräte komplett aufgebraucht. Nein, ich wünschte ihr nicht die Pest an den Hals, nur eine Familie die vergessen hat ihren Urlaub anzumelden und ihre fünf Baguettes nicht abholen kann. Ich freute mich umso mehr auf die etwas größere Ortschaft, in der ich einkaufen konnte. Hatte ich vorher schon irgendwo mal erwähnt, dass der montägige Ruhetag, im ländlichen Bereich konsequent eingehalten wird? Sch...! Am Ende der 20 km bekam ich dann doch wenigstens ein Bruchetta, von einer Restaurantbesitzerin, die zwar Pause machen wollte, aber wohl Mitleid hatte.
So und jetzt zu meinen Bersorgnissen: Der Campingplatz ist cirka vier Kilometer außerhalb, hat außer einer Langnesetruhe keinerlei Lebensmittel und ich brauchte dringend etwas Nahrung. Ich dachte eigentlich, dass die europäische Bewertung Standards unterliegt, ich weiß aber wirklich nicht für was dieser Platz drei Sterne bekommen hat. Also humpel ich zurück zur Stadt, suche mir in der Nebenstraße ein Hotel, das Rabatt an Pilger gibt und zudem total nett ist.
Heute, am Dienstag ist es etwas nieselig. Und ich tat gut daran, diesen Niesel mit Tagebuch und bei einem Kännchen Tee abzuwarten, denn jetzt um 11.00 h, klärt es auf. Na dann, mal auf! Mit Frohsinn gesegnet!
Mit dem Frohsinn hat es dann auch gut geklappt! Gegen 15.00 h hatte ich 18 km hinter mir und war guter Dinge. Bis zum nächsten Campingplatz waren es noch 12 km und auf der Straße dorthin so gut wie kein Verkehr. Dann lauf ich bis es nicht mehr geht und baue mein Zelt in der Walachei auf. Drittes Fahrzeug, Sprinter, Pärchen im Alter meiner Mutter, also Ende sechzig Anfang siebzig. Die komplette Ladefläche zur Spielwiese für drei Yorkshire umgestaltet, aber mein Rucksack durfte noch dazu.
Nach woher und wohin, ließ sich die Frau meine nächsten Etappen zeigen und sagte, dass sie mich auch eine Etappe weiter mitnehmen können. Will ich die Leute vor den Kopf stoßen? So bin ich jetzt am Mittwoch, in Châteaumeillant. Es ist elf Uhr und ich trinke Tee. Der Campingplatz ist sehr schön an einem See gelegen und hat eine angenehme Atmosphäre. In der Fernsehbaracke habe ich mir mein Abendessen gemacht und als ich gespült und mich Schlafsackfertig gemacht hatte kam eine ältere Französin mit einem Alufolienpäckchen auf mich zu. Ich dachte noch, Herr lass es kein Schnitzel sein, da fragte sie mich ob ich Crêpes mag. Ich liebe Crêpes und habe sie seit Jahren wegen der Eier nicht gegessen. Zwei habe ich sofort verdrückt, den dritten wollte ich zum Frühstück esssen. Aber habe es dann doch wegen des nächtlichen Grummelns besser sein gelassen.