Vor einiger Zeit machte die Nachricht die Runde, dass Harley Davidson rückläufige Verkaufszahlen zu verzeichnen hat und natürlich waren diejenigen nicht fern, die nun bereits das Ende der Company am Horizont sahen.Nun, Harley Davidson wird sicherlich irgendwann am Ende sein. Doch bis es soweit ist, lebt der Kult um die Marke. Warum das so ist, zeigt ein Besuch des Harley Davidson Museums in Milwaukee. Dort wird deutlich, dass die Marke Harley Davidson nicht nur fest in der amerikanischen Motorgeschichte verwurzelt ist, sondern auch über einen eingeschworenen Freundeskreis verfügt, dessen Mitglieder aus aller Welt an den Ursprungsort der Kultmarke pilgern.
Gleichzeitig wird aber auch der wesentlich Unterschied zwischen der amerikanischen Bikeszene und dem Rest der Welt deutlich. Während ich auf den vergangenen Reisen jede Ausfahrt nutzte, die mir die Möglichkeit bot, mir das Angebot der Verkaufsräume anzusehen, gibt es dort inzwischen kaum noch etwas für mich zu sehen. Die Modelle, die sich heute in den Verkaufsräumen der Händler befinden, gehören nahezu ausnahmslos den XXL Ausführungen der aktuellen Angebotspalette an.
Sportster Modelle und selbst leichter Big Twin Modelle gehören in der Regel nicht dazu. Stattdessen gibt es Vollausstattung, Koffer, Frontscheiben und multimediale Komplettsysteme bis zum abwinken. Nichts was mich als Freund der alten Schule begeistern könnte.
Und vor dem Museum stehen sie dann in einer langen Reihe. Ein Bagger neben dem anderen. Auf der Bahn und in Bewegung sehen die Flagschiffe der Company noch geschmeidig aus. Bei Einparken besitzen sie dann eher den Charme eines landenden Albatros. Für die Weite des Landes wohl optimal gerüstet, sind sie für die engen Straßen außerhalb der USA eher weniger geeignet.
Trotzdem ist die Marke nach wie vor Kult und das wird sie wohl auch noch eine ganze Weile bleiben.
