Devils Tower - Ort der Magie und des Abschieds

20170819 Devils Tower 1In einer Liste der Orte, denen ich eine magische Wirkung und Kraft zusprechen würde, belegt der Devils Tower einen der vorderen Ränge. Wer auf seinem Weg durch Wyoming, die Interstate 90 verlässt um auf dem Loop des Highway 14 zum Tower zu gelangen, den wird das Erscheinen des Towers am Horizont unweigerlich in einen magischen Bann ziehen.

Ich weiß, was mich erwartet und so fahre ich Ihm mit Freude entgegen. Und als er dann zum ersten Mal in meinem Blickfeld auftaucht, begrüße ich Ihn wie einen lange vermissten Freund. Mit jeder Kurve, kommen wir uns näher, mit jeder Kurve wird der Eindruck intensiver.

Und es spielt am Ende auch keine Rolle, das die Auffahrt zum Tower komplett mit Autos zugestellt ist, die darauf warten auf die Parkplätze am Fuße des Towers zu gelangen. Es ist Sonntag und es war damit zu rechnen, dass ich Ihn nicht für mich allein haben werde.

Ich stelle mein Auto an der Gabelung zur Auffahrt ab und gehe Ihm ein Stück zu Fuß entgegen. Am Rande fotografiert eine Frau ihren Mann mit dem Tower im Hintergrund, dann fotografiert der Mann seine Frau mit dem Tower im Hintergrund als ich auf sie zukomme, beginnt sie ihn zu ermuntern, mich zu fragen, ob ich nicht sie beide…

Er fragt, ob ich des englischen mächtig sei. Ich antworte, dass ich aus Deutschland komme. Er freut sich, weil sie selbst aus Belgien an diesen magischen Ort gereist sind. Ob ich ein Foto machen könnte, von ihm und seiner Frau und wenn der Tower auch mit drauf ist, wäre das nahezu perfekt.

Ja, so sind sie die Belgier. Immer einen Scherz auf Lippen, denke ich so bei mir und mache zwei Fotos, von ihm, seiner Frau und dem Tower. Nun möchte er gerne mit meiner Kamera ein Bild von mir mit dem Tower im Hintergrund machen. Ein Angebot, das dankend aber bestimmt ablehne. Zum einen ist mir die Kamera zu wichtig, als das ich sie in die Hände eines lustigen Belgiers geben würde, zum anderen lege ich keinen sonderlichen Wert auf Bilder, die mich vor magischen Orten zeigen.

Überhaupt fällt es mir schwer nachzuvollziehen, warum sich Menschen an den Orten fotografieren, mit denen sie etwas Besonderes verbinden und ich frage mich warum sie diese Orte nicht einfach in der Erinnerung in ihren Herzen tragen. Dem Blicken des Paares entnehme ich, dass sie sich jetzt vermutlich denken, dass sie so sind, die Deutschen. Wenig Sinn für einen Spaß und immer eine Spur von Arroganz. Mir soll es recht sein.

Ich bin Gedanken schon wieder beim Tower. Ich erinnere Ihn an meinem letzten Besuch. Wie es war, als ich Ihn an seinem Fuß umrundete, die Bank im Schatten der Bäume und das lange und intensive Gespräch das ich dort geführt habe. Ich weiß, er nimmt es mir nicht übel, dass ich mich nicht in die Schlange der Besucher stelle und es dabei belasse, mich von Ihm aus der Ferne zu verabschieden.

Mach´s gut mein Freund.

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