Bonneville scheint vor allem von seiner Legende zu leben. Die endlose Weite des Salzes. Die Herausforderung, die der See an den Menschen und das Material stellt. Die Unwirklichkeit der Landschaft. Wer hierher kommt, um sich im Rausch der Geschwindigkeit zu erfahren, der wird sich seiner Sache sicher sein. Das Salz fordert einen hohen Einsatz und bringt jeden Halbgaren schnell an seine Grenzen.
Gerade weil es sich vor allem um eine Legende handelt, stellt man umgehend fest, das hier eigentlich kaum etwas so ist, wie in der Legende beschworen. Die Sonne kennt keine Gnade und das weiß des Salzes brennt sich in die Augen. Wer glaubt, dass es sich um eine wirklich flache Ebene handelt, sieht sich schnell eines Besseren belehrt. Sicherlich könnte man der Herausforderung an anderer Stelle eine wirklich ebene Strecke bieten, aber wo bliebe dann das Legendäre.
Doch Legende hin und Träume her, die Zeiten eines Burt Munro scheinen längst Geschichte zu sein. Wer sich heute dem Salz stellt, der weiß in der Regel ein Team hinter sich und hat bis zum Start einen logistischen Aufwand betrieben, in dessen Rahmen der eigentliche Traum immer weiter in den Hintergrund tritt.
Und wenn am Ende selbst von den Realisten nicht jeder das Ende der Strecke erreicht, dann wird klar auf welchen Füßen hier die Träume stehen.