Nachdem ich einige Zeit im Reisekoma verbracht habe, habe ich mir das Zusatzpaket von Alamo noch einmal genauer angesehen, um danach genauso dumm zu sein wie vorher. Irgendwelche Zusatzversicherungen, die in irgendwelchen Tagessätzen abgerechnet werden, sich mir in ihrem Sinn aber schon auf Grund der angegebenen Dauer nicht erschließen wollen. So wie es aussieht, enden diese Zusätze alle bereits Ende August. Da ich aber bis Mitte Oktober bleiben will, macht das alles keinen nachvollziehbaren Sinn. Außerdem hätte ich das Auto laut dem Ablaufdatum des Zusatzvertrags ebenfalls Ende August in Los Angeles abzugeben, was so mit Sicherheit nicht stattfinden würde.
Da sich Roy Brizio´s Hot Rod Werkstatt in Nähe des Flughafens befindet, nutze ich den Besuch bei ihm dazu, den Jungs von Alamo ihren Zusatzvertrag gleich mal wieder zurück zu bringen. Dass man sich im Hause der Autovermieter vor solchen Versuchen schützt, indem man einen Besucher Parkplatz zwar ausschildert, sich diese Ausschilderung dann allerdings im Nichts verliert, betrachte ich mal als sportliche Zusatzforderung.
Nachdem ich den nicht vorhanden Parkplatz an die 4 x umfahren habe, ohne ihn zu finden, ringe ich einem Sicherheitsbeamten das Zugeständnis ab, mich für 20 Minuten einfach an den Rand eines Wendekreises zu stellen und flitze hoch in die 4. Etage. Vor den Schaltern erwarten mich lange Schlangen und es würde Stunden dauern, bis ich an der Reihe wäre. Also kurz an den Wartenden vorbei und einen Mitarbeiter in die Pflicht genommen, der gerade Gedanken versunken seine Abschlüsse sortiert.
Es überrascht mich, dass es ihn nicht überrascht, dass ich den erst gestern geschlossenen Vertrag heute bereits wieder zurücksetzen lassen will. Das mit dem Rückgabedatum sei wohl nicht so gemeint, wie es geschrieben steht, warum die Zusatzleistungen nicht über die gesamte Reisedauer ausgewiesen werden, kann er mir allerdings nicht erklären.
Mit Blick auf die für einen Monat geforderte Summe gehe ich mal davon aus, das der Mitarbeiter davon ausgegangen ist, das ich bei der Summe für zweieinhalb Monate wohl einen Anfall bekommen hätte. Wie auch immer, ist jetzt eh egal. Ich will den Vertag zurückgeben und mein Gegenüber sieht darin kein Problem. Inzwischen haben sich andere Mitarbeiter dazu gesellt und sehen sich mit Interesse die eingetragene Datenlage an.
Was sie sich dabei denken, bleibt ihr Geheimnis. Der alte Vertrag landet gegen meinen ausdrücklichen Protest im Abfall. Einen Durchschlag will man mir nicht überlassen, da dieser Vertag ja nun nicht mehr gültig sei. Dafür erhalte ich einen neuen Vertrag, bei dem alle Positionen auf null gesetzt sind und dazu die Karte des Branch Managers. Wir sind jetzt wohl so etwas wie Bekannte und er versichert mir, dass ich mich jederzeit auf ihn berufen kann, falls es noch Fragen geben sollte.
Die wird es wohl erst im Oktober geben und ob sich mein neuer Bekannter bei Alamo dann noch an den Vorgang erinnern kann, wage ich mal zu bezweifeln. Da er alle Positionen auf null gesetzt hat, weiß ich allerdings nicht wie sich das nun mit den auf dem Weg anfallenden Mautgebühren verhält und wie es mit dem Tanken bei Rückgabe aussieht. Also auch wenn ich nun davon ausgehe den Krieg gewonnen zu haben, bin ich mir sicher, dass sich Alamo noch den einen oder anderen Euro von meinem Konto ziehen wird.
Am nicht vorhandenen Parkplatz angekommen überrascht es mich nicht, dass es den Sicherheitsbeamten überrascht, dass ich es tatsächlich vor Ablauf der 20 Minuten Frist geschafft habe. Dass ich noch dazu auf dem Klo gewesen bin, behalte ich für mich.
Irgendwie hatte ich die Jungs von Alamo in besserer Erinnerung, aber der Druck im Autoverleihgeschäft wird sicher mit den Jahren auch nicht leichter und wenn der Branch Manager wüsste was ich so alles mit seinem Auto vorhabe, hätten er sicherlich meinen Einspruch dazu genutzt den gesamten Vertag auf null zu setzen.
Soweit so gut, beim Fotoanhang habe ich mich mal für ein paar Impressionen zur Hot Rod Szene in Sacramento entschieden.
