GSA Hot Rod Nationals

Hot or not, 2007
Text und Fotos: Peter Su Markus
Das Wetter. Es gibt kaum einen Faktor der Unsicherheit, der dem Veranstalter eines Car Weekends mehr Sorgen bereitet, als der Faktor Wetter.

Meist geht es dabei jedoch um Kälte und schlimmer noch um Regen, der auf den Erfolg oder Misserfolg einer Veranstaltung einen entscheidenden Einfluss nehmen könnte. Doch es kann auch grundsätzlich anders kommen.

Beruflich machte mir das anstehende „finale“ Wochenende der Fußballweltmeisterschaft einen Strich durch meine Terminplanung und bescherte mir so ein freies Wochenende. Ein kurzer Blick in der Veranstaltungskalender der „MOTOR MANIACS“ und die Marschrichtung war klar.

Die Batterien der Kamera geladen, den Datenchip formatiert, einen Kasten Wasser auf die Ladefläche meines Transits geworfen und die Freundin neben mir, ging es am Samstag vom Ruhrgebiet aus los in Richtung Limburg an der Lahn, um das HOT ROD NATIONALS zu besuchen, das die German Street Association in diesem Jahr vom 09.07. – 11.07. in Weilburg an der Lahn (etwa 27 km von Limburg entfernt) veranstaltete.

Gemütlich fahren, gemütlich ankommen und sich eine schöne Zeit mit schönen Autos machen, lautete die einfache Devise. Leicht zu planen und leicht umzusetzen.

Das erste was uns in Weilburg vor die Räder rollte, war ein schwarzer Rod, der irgendwie orientierungslos über die Kreuzung rollte.

„Wo finde ich das Hot Rod Treffen?“, rief ich dem Fahrer zu.

„Keine Ahnung! Suche ich selber!“, erhielt ich zur Antwort.

„Aha“, dachte ich so bei mir. Doch ein Treffen von amerikanischen Rods sollte doch in einem so beschaulichen Ort wie Weilburg, nicht so schwer zu finden sein. Also lautete die Devise erst mal durch den kompletten Ort zu kreuzen, der Rest würde sich dann finden. In meinem Fall bestand der Rest aus einem winzigen Richtungspfeil, der an einer der hinterletzten Kreuzungen des Ortes einsam in Richtung des Treffens wies.

Ich vermutete, dass die Mitglieder der German Street Association auf Grund der als spärlich zu bezeichnenden Ausschilderung weniger auf „Sehleute“ und stattdessen mehr auf eingeweihtes Publikum setzten. Egal, die Location, das Landschloss am Rande von Weilburg, war gefunden und dem Nachmittag unter amerikanischen Cars und ihren Fans stand nichts mehr im Wege

Das Parken war frei und der Eintritt mit 3 Euro eine mehr als ehrliche Ansage. Dafür bekam man allerdings außer den Autos der Mitglieder und Freunden der German Street Association auch nichts weiter geboten. Das was geboten wurde, war jedoch vom feinsten.

Während der Innenhof des Landschlosses den Pre 49ern vorbehalten war, tummelte sich auf dem Gelände des angrenzenden Wirtschaftshofes alles was jüngeren Datums war oder nicht in den Innenhof fahren wollte. Hier fanden sich auch einige Stände, die den Freund gepflegter amerikanischer Cars mit dem versorgten, was er zur Abrundung seines Lifestyls benötigte oder auch nicht.

Auf den Fotos erkennt man schnell, woran es bei dem Treffen zum möglichen Leidwesen des Veranstalters und zur Freude jedes ambitionierten Fotographen mangelte. Menschen, die in großer Zahl und immer wieder gerne wie ferngesteuert ins Bild latschen. Und hier kommt nun wieder das Wetter ins Spiel.

Es war heiß. So heiß, dass man sich auf dem Lack der in der prallen Sonne stehenden Fahrzeuge ohne Probleme Eier braten oder einfach nur die Finger verkohlen konnte.

Es was so heiß, dass sich die anfängliche Freude über die fürs Foto optimal präsentierten Cars ohne die üblichen, im Bild stehenden Sehleute sehr schnell in schweißtreibenden Hitzefrust wandelte.

Es war so heiß, dass ich das Kopfsteinpflaster auf dem ich im Schlosshof beim Fotografieren kniete, zunächst als kühl empfand, bevor ich die sich bildende Brandblase an meinem Knie bemerkte.

Wer die Menschen zu den Fahrzeugen suchte, mußte dazu die spärlich gesäten Schattenplätze des Geländes aufsuchen. Dort saßen sie in Gruppen und philosophierten über das Schlimmste, was man sich für eine solche Veranstaltung normalerweise Wünschen konnte. Einer kühlen Erfrischung von oben.

Fazit:
Die HOT ROD NATIONALS waren in vielen Bereichen heiß. Das Treffen überzeugte mit einem Eintrittspreis von unschlagbaren 3 Euro. Es gab eine Vielzahl sehr schöner Fahrzeuge, die die Herzen der Freunde amerikanischer Autos höher schlagen ließen und alle präsentierten sich in der Umgebung des Schlosses in einer sehr ansprechenden Form. Die Menschen im Schatten waren trotz der Hitze ausgesprochen freundlich und gut gelaunt. Und doch war es vor allem eins, es war einfach zu heiß.
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