Kennzeichnung des Lernens (S.157-160)
"Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir", besagt ein Sprichwort aus dem Lateinischen. Dennoch denken die meisten Menschen bei dem Begriff Lernen zunächst einmal an die Schule. Das Auswendiglernen von Formeln oder Vokabeln kommt fast allen in den Sinn. Doch ist Lernen nicht mehr als das Lernen in der Schule? Lernt man nicht sein Leben lang und das gerade auch außerhalb der Schule oder anderer schulischer Einrichtungen?
Wie schwierig es allerdings ist, genau zu bestimmen, was Lernen ist, zeigen die folgenden Beispiele, zu denen Fragen gestellt werden:
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Am Montag beobachten wir Markus bei Übungen zum Tischtennis. Beim genaueren Hinsehen stellen wir fest, daß er den Ball nicht sauber annimmt. Der Ball prallt eigentlich nur ab und rollt davon. | ![]() |
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In der Unibibliothek beobachten wir Kalle, wie er viel
Zeit, konzentriert, über ein Skript gebeugt, verbringt. In der Kantine loben wir ihn für
seinen Fleiß. Können wir wissen ob Kalle gelernt hat?
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Diese Beispiele zeigen, wie schwierig es sein kann, Lernen zu definieren. Ein Grund dafür ist, dass Lernen im Gegensatz zu Verhalten nicht beobachtbar ist. Die Frage stellt sich aber, ob nur von Lernen gesprochen werden kann, wenn ein Ergebnis z. B. ein Lernerfolg gezeigt wird. Eine Definition, die darauf eine Antwort bietet, lautet deshalb:
Lernen ist derjenige Prozess, der einer relativ überdauernden Option einer Verhaltensänderung zugrunde liegt und als Ergebnis von Übungen oder Erfahrungen zustande gekommen ist. |
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