Konditionierung

Beim Konditionieren handelt es sich um eine grundlegende Lernform. Diese ist sowohl beim Menschen als auch bei einfachen Lebensformen, wie z. B. bei Plattwürmern möglich.

Wie sich dieser Prozess im menschlichen Leben zeigt, oder wie er genutzt werden kann, zeigen die folgenden Beispiele.

Der Zahnarzt Dr. Karies überlegte sich, wie er Kinder während der Behandlung ablenken konnte, um deren Angst zu reduzieren. Er gab ihnen daraufhin Comics zu lesen und stellte fest, dass die Kinder tatsächlich entspannter waren. Jahre später liest er allerdings in einem Wissenschaftsmagazin den Leserbrief eines ehemaligen Patienten, den er als Kind behandelt hat: "Nach all den Jahren kann ich es immer noch nicht ertragen, mir Comics anzusehen."

Süßigkeiten als Tablette ?

Während einer Routineuntersuchung stellt der Hausarzt bei Kathrin fest, dass sie an überhöhtem Blutdruck leidet. Um diesem entgegenzuwirken verschreibt der Arzt ihr ein anti-hypertensives Medikament, das allerdings für seine negativen Nebenwirkungen, wie etwa Stimmungsschwankungen, bekannt ist. Der Arzt versichert ihr aber, dass diese Nebenwirkungen nach einiger Zeit verschwinden werden. Tatsächlich normalisiert sich der Blutdruck innerhalb der ersten Woche. Nach einigen Wochen tauscht der Arzt das Medikament unbemerkt gegen ein Placebo aus. Der Erfolg ist der gleiche, Kathrins Blutdruck bleibt stabil.

Wie sind diese Phänomene zu erklären? Vielleicht verdeutlichen uns einfache Selbstversuche die Situation. Interessiert ? Dann starten Sie doch einfach einen der beiden Versuche.

Wie in der obigen Definition beschrieben, wird beim Konditionieren eine Verhaltensweise mit einem Reiz verknüpft. In unseren Beispielen kam es zu folgenden Verknüpfungen (Assoziationen) :

Doch welche Bedingungen müssen für die Entstehung derartiger Reiz-Reaktions-Schemata gegeben sein?