Gletscher, langsam strömende Eismassen der Hochgebirge und hohen Breiten. Gletscher
bilden sich oberhalb der Schneegrenze, wo ganzjährig mehr Schnee fällt als wieder taut.
In diesem sogenannten Nährgebiet bildet sich durch verschiedene Vorgänge
(wiederholtes Auftauen und Gefrieren, Komprimierung durch den Druck der darüberlagernden
Schneemassen, Umkristallisation) aus dem Schnee über Zwischenstufen wie Firn schließlich
das Gletschereis. Dieses Eis fließt als Gletscher der Schwerkraft folgend und sich dem
Relief anpassend talwärts, wo es im sogenannten Zehrgebiet wieder schmilzt. Nach Relief,
Ausdehnung und Klimazonen der Gletscherregion lassen sich vier Grundtypen unterscheiden:
- Gebirgsgletscher
- Vorlandgletscher
- Plateaugletscher
- Eiskappen und Inlandeis
Begriffe
- Gletscher bilden aus V-förmigen Tälern U-förmige Täler (Glazialerosion)
- Der "Sessel" der ersten Einlagerung wird als Kar bezeichnet (siehe
Zeichnung)
- Der gefallene Schnee (Nährgebiet) wird durch sein Eigengewicht gepresst (Firn)
und schmilzt bei Temperaturerhöhung
- Der herunterfließende Firn bildet die Gletscherzunge (Zehrgebiet) aus
- Die Gesteinsablagerung unter dem Gletscher heißt Grundmoräne
- Der weiteste Vorstoß kann an der Ablagerung vor dem Gletscher gesehen werden, der
sogenannten, hufeisenförmigen Endmoräne oder Stauchendmoräne
- Aus dem Gletschertor fließen Schmelzwasser heraus und lagern Sand ab è Sander
- Die Schmelzwasser bilden ein Urstromtal quer zur Gletscherrichtung aus
- Seitlich abgelagerte Massen heißen Seitenmoränen
- Große transportierte Steine werden als Findlinge bezeichnet
- Treffen zwei Gletscher zusammen wird aus zwei Seitenmoränen eine Mittelmoräne
die z.B. ein Trompetental ausbilden kann