20.07.16 Von Mussidan nach Bergerac

Also ich bin gut und schnell in Bergerac angekommen. Hoffentlich liest dieser nette Mensch nie den gestrigen Eintrag! Ich wollte etwas früher dort sein, aber als ich um zehn vor zehn am vereinbarten Treffpunkt eintraf, waren sie bereits dort. Er und seine Frau, in einem schicken Renault Cap.... Hat er also Schmugglerauto gegen Familenkutsche eingetauscht.
Was die Folter aber angeht. Zu Beginn der Strecke fragte er, mögen sie Schläger. Klar! Sag ich und Cyrano de Bergeracwollte noch hinzufügen, dass das schöne an den französischen Schlägern ist, dass ich sie nicht verstehe. Ja haste gedacht. Quitschestimme, Andrea Berg für Arme. Die die du Samstagabend beim Zappen im MDR oder BR siehst und hörst. Das pure Grauen. Zum Glück waren es nur 25 km.
Dann war ich früh in Bergerac, der Stadt der Langnase, Cyrano de Bergerac und freute mich, nach den guten Erfahrungen in Metz, Auxerre, Limoges und Perigueux auf einen Tag Stadtbesichtigung.
Es war einfach nur Furchtbar! Der absolute Horror! Die ganze Stadt voll von englische Familien, die mindestens 50% der Touristen ausmachen der Rest Franzosen, Holländer und ein Großraumbus Spanier ist noch angekommen. Die Hälfte von allen unter achtzehn. Gelangweilte und nöhlende Teenager, miesgelaunte Grundschulkinder die ihren Kindergartengeschwistern die Pommes klauen, die das Ihrerseits laut schreiend ihren Eltern kund tun. Dazu das Geschrei der Kinderwagenkinder. Da meinste du bist auf Cranger Kirmes! Boah eh!
Und während sich eine Stadt wie Perigueux treu geblieben ist, ich habe bei meinen zwei ausgiebigen Rundgängen nur einen Kitschladen ausfindig gemacht, hat sich Bergerac komplett Bergerac Tourismusdem Tourismus hingegeben.
Es gäbe noch in dieser wunderbaren Altstadt einige gute Motive, allerdings gibt es keine, keine ich habe sie gesucht Stelle, in der sich nicht ein Restaurant-Schirm in den Vordergrund schiebt.
Kunsthandwerk? Cirka zehn Strohhutgeschäfte und gefühlte fünfzig Eisstände, schön niedrig gebaut.
Fazit: Ein Umweg lohnt sich in keinem Fall und das Geld für die Übernachtung sollte man sich sparen!

Tag 5/7 In eigener Sache!

Als ich am 01. Mai loszog hatte ich gewisse Vorstellungen über den Verlauf dieser Reise. Wildes Zelten, unterwegs arbeiten und wenn das alles nicht funktioniert, sollte das Geld über das ich verfügte eigentlich reichen.
Abgesehen davon, dass ich mich, was Zelten im Allgemeinen und das Wildcampen im Besonderen deutlich überschätzt habe, haben sich Campingrelevante Teile meiner Ausrüstung in Wohlgefallen aufgelöst.
Richtig aber reingerissen hat mich diese unglaubliche Schlechtwetterperiode, während derer ich regelmäßig zwei Tage im Hotel bleiben musste um meine Klamotten wieder trocken zu bekommen.
An Arbeit ist wegen meiner sehr dürftigen Französischkenntnisse nicht zu denken. Vielleicht in zwei Monaten, wenn die Trauben reif sind.

Ich werde jetzt noch 11 Tage wandern, etwa bis La Réole an der Garonne, dann bekomme ich Besuch der sieben Tage, also bis zum 30. Juli bleibt. Danach werde ich mich mit dem Zug auf den Weg über Bordeaux nach Irun an der Spanisch/Französischen Grenze machen um den letzten, der insgesamt vier Abschnitte des Jakobsweges zu laufen. Allerdings wird auch bei dieser Straffung, das Geld nicht mehr weit reichen.

Aus diesem Grunde möchte ich Euch bitten, meine Arbeit als Schreiber dieses Blogs zu bewerten. Ich möchte Euch nicht um Spenden oder Zuschüsse bitten. Sondern um das, was es Euch wert ist, diese Berichte gelesen zu haben und weiterhin zu lesen.
So frei nach dem Motto: Ich habe schon für schlechtere Zeitschriften 2 oder 5 Euro, oder für Kunstgarage schlechtere Taschenbücher 10 Euro ausgegeben....und ich bin gerne bereit für diese Form der Literatur 2, oder 5, oder 10 Euro zu zahlen.

Ich biete dafür überwiegend Übernachtungen in landesüblichen Pilgerherbergen mit entsprechenden Berichten. Ich biete mich so zusagen als Günther Wallraff der Pilgerherbergen an.

Hier noch mal die IBAN:DE23 2004 1144 0343 4917 00

Um einen möglichst großen Teil der Leserschaft zu erreichen, werde ich diesen Aufruf zu Beginn der nächsten sieben Berichte stellen. Also bitte nicht wundern und heute ist demnach 5/7.