20. Rogues MC Choppershow 2011
Text und Fotos: Peter Markus
Wer die Osterzeit statt auf der Suche nach Eiern, lieber in entspannter Bikeratmosphäre und dem Dröhnen kraftvoller Harleymotoren verbringen wollte, hatte am Ostersonntag auf der alljährlich stattfindenden Choppershow des Rogues MC hoch im holländischen Norden die Gelegenheit dazu.

Der Club, der sein Zuhause im niederländischen Opmeer hat, lädt bereits seit beachtlichen zwanzig Jahren zur österlichen Choppershow und läutet damit nicht nur die Bikesaison unserer niederländischen Nachbarn ein. Denn inzwischen hat sich das traditionsreiche Treffen bis weit über die nachbarliche Landesgrenze hinaus zum Geheimtipp in Sachen cooler Bikeaufbauten entwickelt.

Der besondere Reiz der Show liegt darin, dass es sich nicht um eine geschlossene Veranstaltung des Motorradclubs handelt, während der man am liebsten unter Seinesgleichen bleibt. Der gewählte Feiertagstermin und die Veranstaltungszeit zwischen 11.00 und 17.00 Uhr gibt auch dem Normalbürger die Möglichkeit an der von den Clubmitgliedern gepflegten Faszination Harley-Davidson teilzuhaben und die stetig wachsende Besucherzahl spricht für das Konzept des Rogues MC.

Die in den letzen Jahren mehrfach wechselnden Veranstaltungsorte lagen alle in der Nähe des Ijsselmeers und so wird, wenn der Wettergott mitspielt, bereits die Anfahrt durch das frühlingshafte Tulpenland zu einem Genuss.

In diesem Jahr konnte sich auf jeden Fall niemand beklagen. Bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlos blauem Himmel fanden rund 3000 Besucher auf zwei oder vier Rädern den Weg zum diesjährigen Veranstaltungsort. Die große Halle des Sportcenters „de Weyver“ in Hoogwoud diente als zentraler Punkt der Show. Wer Lust hatte sein Bike in der Show zu zeigen, konnte sich im Vorfeld auf der Webseite des Clubs offiziell anmelden. Alle anderen zeigten rund um die Halle was in diesem Jahr angesagt sein würde oder einfach nur seit vielen Jahren seinen Besitzer erfreut.

Auch wenn es noch den einen oder anderen Highnecker zu sehen gab, war die überwiegende Zahl der Bikes in der Halle vom aktuellen Old School und Bobber Stil geprägt. Die Zeit in der alles extrem teuer, bunt oder aus dem vollen Block gefräst sein muss, scheint sich langsam ihrem Ende zuzuneigen oder zumindest eine schöpferische Pause zu machen, die die meisten der ausstellenden Bikebauer zum entspannten durchatmen genutzt haben. So war die überwiegende Zahl der gezeigten Bikes mit viel Freude zum Detail aufgebaut und trotzdem erdig gehalten. Den totalen Überhammer suchte man in dieser Show vergebens. Stattdessen konnten besonders die Bikes überzeugen, deren Linien speziellen Stilen folgten. So erinnerten einige der Old School Bikes an die Handschrift von Indian Larry, andere ließen den Einfluss von Chica und Jonny Chop oder Cole Forster von den Salinas Boys vermuten.

Neben den Bikes sorgten einige Händlerstände dafür, dass kein Biker in Lumpen gekleidet oder schmucklos in die neue Saison entlassen werden musste. An den Ständen einiger MC´s konnte man sich einen Überblick über die aktuellen Aufbauprojekte des jeweiligen Clubs verschaffen und sich mit dem entsprechenden Support Stuff eindecken. Für das leibliche Wohl wurde mit zivilen Preisen gesorgt und damit es auch ordentlich was auf die Ohren gab, sorgte eine lokale Hillbilly für bikergerechte musikalische Untermalung. Einige gebrauchte Teile wechselten den Besitzer und für diejenigen, die noch nach der ultimativ letzen Linie für ihr Bike suchten, boten mit Lucky Lenn  aus Rotterdam und Sven „El Cheapo“ De Wilde aus dem benachbarten Belgien zwei angesagte Pinstriper der Szene die nötige Befriedigung.

All diejenigen die für das nächste Jahr bereits nach einem passenden Osterausflugsziel der etwas anderen Art suchen, finden alle weiteren Informationen zum wesentlichen unter www.rogues-mc.com Möglicherweise sieht sich dann ja zu Ostern beim Rogues MC.