Dollard erreichte 1931 den Dr.phil in Soziologie an der Universität von Chicago und erhielt dann eine einjährige Schulung in Psychoanalyse von Hans Sachs in Berlin. 1932 begleitete er Untersuchungen zur Kultur und zur Persönlichkeit unter Führung des Anthroplogen Edward Sapir (Yale). Dollard verbrachte den Rest seiner Karriere in Yale; er war er ein Führungsmitglied des Instituts für menschliche Beziehungen während ihrer aktiven Jahren und
des späteren ein Professor in der Abteilung Psychologie. Seine Arbeit ist ein erwähnenswertes Beispiel für den innovativen Wert, den das Zusammenbringen von zentralen Vorstellungen und der Annäherung der gewöhnlich separierten Sozialwissenschaften hat. Dollard
einflussreichste Bücher entstanden während der Phase der Angliederung des Instituts für menschliche Beziehungen. Als Kriterium für die Lebensgeschichte versuchte er zu definieren, wie biographische Studien am besten zu einem gemeinsamen Verständnis des menschlichen Daseins beitragen können und wandte seine Analysen auf eine Rezension der wohlbekannten Biographien an, die von Sozialwissenschaftlern unterschiedlicher Überzeugung veröffentlicht wurden.
In "Caste and class in a southern town", seinem Meisterwerk, zeigte er die Beziehung vom sozialen System und der individuellen Psychodynamik, vor allem Frustration und Aggression (mit Leonard Doob, Neal Miller, O. Hobart Mowrer und Robert Sears), Soziales Lernen und Imitation (mit Neal Miller) und Persönlichkeit und Psychotherapie (auch mit Neal Miller). Um die Arbeit des Instituts für menschliche Beziehungen zu typisieren: diese Studien bewirken eine bemerkenswerte Synthese aus Psychoanalyse, Experimentalpsychologie des Lernens und der Motivation, soziologische Analyse von sozialen Strukturen und anthropologisches
Bewusstsein von kulturellen Unterschieden. Obwohl einige Begriffe altmodisch sind, dienen diese Bücher fortwährend als direkte Quellen des Verständnisses und als eine Inspiration der weiteren Entwicklung der Psychologie in Integration mit anderen Sozialwissenschaften. In seinen späteren Jahren konzentrierte sich Dollard auf die Ausbildung zur Psychotherapie und auf intensive Studien zum
Prozess der Psychotherapie, unter Einbeziehung seiner entwickelten (integrierenden) Standpunkte.
(T.L). |
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