Asch
erhielt den Dr.phil von der Columbia University im Jahre 1932. Er lehrte in New York an der New School for Social Research und an der Rutgers University. Er war ein enger Freund und Kollege von Max Wertheimer, einer der Gründer der Schule für Gestaltpsychologie. 1952 schrieb er einen Text; demnach beinhaltet die Sozialpsychologie vieles von den Lehrsätzen der Gestaltpsychologie. Asch ist für eine Reihe von Experimenten zum Gruppendruck auf das Individuum bekannt geworden. Diese Experimente waren so gestaltet,
dass sich alle Gruppenmitglieder im (heimlichen) Einverständnis befanden, außer einem. Beispielweise wurden die Gruppenmitglieder aufgefordert, die Längen von Linien als länger oder kürzer einzuschätzen. Jene Teilnehmer, die zweckmäßig in das Einverständnis integriert waren, machten Fehlurteile, so
dass die "naive" Einzelperson im Konflikt zwischen den Angaben der anderen Gruppenmitglieder und der eigenen Beurteilung stand. Die allgemeine Tendenz war,
dass sich die "naiven" Einzelpersonen den Angaben ihrer Gleichgestellten anschlossen, obwohl sie von der Tatsache ausgingen,
dass ihre sensuelle Urteilsfähigkeit eine andere Beurteilung indizierte. Mit zunehmender Größe der Mehrheit in der Gruppe wurde der Druck zur Konformität größer. Konformität ereignete sich nicht bei allen Einzelpersonen. Manche behaupteten ihre Unabhängigkeit und die Richtigkeit in ihrer
Beurteilung, und sie widersprachen damit dem Konsens der Mehrheit.
(T.L.) |
|
|