Kognitive Sichtweisen des Lernens (S.191-193)
Bei den Untersuchungen zur Klassischen Konditionierung gingen die Forscher stets von einem passiven Organismus aus. Erst kognitiv ausgerichtete Behavioristen fragten sich später, wie der innere Prozess bei einer Konditionierung verlaufe und stellten dazu eigene Thesen auf. Sie erklärten die Vorgänge, die zwischen dem Reiz und der Reaktion ablaufen, mit einer Erwartung, die das Versuchstier aufgrund von Erfahrungen aufbaut. Erwartungen lassen darauf schließen, dass kognitive Prozesse stattfinden.
Pawlows Hunde sonderten also keinen Speichel ab, weil sie konditioniert waren, sondern weil sie gelernt hatten, dass sie nach dem Klingelzeichen Futter erwarten konnten. Ein Vorwurf, der die Außerachtlassung von kognitiven Prozessen schon damals beklagte, stammte von Wolfgang Köhler. Dieser kritisierte, dass die Experimente der Konditionierungstheoretiker den Versuchstieren kein einsichtsvolles und kreatives Verhalten ermöglichten.
Wie ein Experiment, dass die kognitive Sichtweise des Lernens stützt, verlief, finden Sie unter dem Abschnitt Blockierung!
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