Ländliche Siedlungen

Definition von Gabriele Schwarz : Ländliche Siedlungen im eigentlichen Sinne sind zwischen Stadt und Land stehende Siedlungen und Mittelpunktsiedlungen u. Städte.

M.Born erweitert den Begriff der ländlichen Siedlungen : Die Nutzung von Pflanzen und Tierwelt, daß Hauptkennzeichen der ländlichen Siedlungen im eigentlichen Sinne soll nicht nur funktional sondern auch physiogonomisch aufgefaßt werden. In Mitteleuropa muß man deshalb von ländlicher Siedlung sprechen, wenn im äußeren Bild einer Siedlung das heutige Vorherrschen agrarischer Wirtschaftsformen prägend wirkt.

Zu berücksichtigende Größen : à Flurnutzung à Wohnplatz

 

Grundelemente einer ländlichen Siedlung

HOFREITE B
  1. Hausgarten
  2. Wohnhaus
  3. Hofplatz
  4. Viehstall
  5. Geräteschuppen
  6. Weide für Jungvieh, Obstbäume

 

Ländliche Siedlungen setzen sich aus mehreren Hofreiten zusammen.

Bei 2 Hofreiten mit gemeinsamer Nutzung der Flächen spricht man von Gruppensiedlung.

GRUPPENSIEDLUNG

2 Hofreiten mit gemeinsamer

Nutzung der Flächen.

Distanz zwischen den Höfen

maximal 150m (Rufweite) ansonsten Einödhof

Weiler [mittellat.], kleine ländl.

Gruppensiedlung mit 3-20 Wohnstätten

und entsprechend kleiner Flur.

 

 

EINÖDHOF

Alleinbewirtschaftete Flur und mindestens 150m zum nächsten Hof

GEMENGE

Gemeinsam bewirtschaftete Flur

 

Die Ortsform wird im wesentlichen bestimmt durch Größe , Funktion und Form.

Wie bereits erwähnt werden Einzelsiedlungen und Gruppensiedlungen unterschieden.

Einzelsiedlungen : sehr großes Gut oder aber bäuerlicher Kleinbetrieb (Einödhöfe)

Gruppensiedlungen :

1.flächig und geschlossen, die üblichen unregelmäßigen Dörfer = Haufendorf

2.mit Freiflächen im Zentrum = Platzdorf und Angerdorf

3.linear aufgereiht = Zeilendorf mit dichter Anordnung , Reihendorf , Straßendorf

 

 Flur : Parzellierte landwirtschaftliche Nutzfläche eines Wohn- und Wirtschaftsverbandes.

 Parzellgrundtypen

geometrisch

schematische

Sonderformen

Blöcke

Großblöcke mit 50 Hektar

Kleine Blöcke

Streifen

lang

kurz

breit

schmal

Flurformen

Einödfluren

Gemengefluren

block -

förmig

streifenförmig

 

kleinparzelliert

streifenförmig

Groß- blöcke

randliche

Gehöft -

reihe

 

innere

Gehöft -

reihe

zentral

achsiale

Doppel -

gehöft -

reihe

Kleinbl.

Gewann -

flur

einteilig

mehrteilig

 

 

Einödfluren sind hofanschließend und haben nur 1 Parzelle.

Gemengefluren betreiben Dreifelderwirtschaft. Wintergetreide - Sommergetreide - Brache

Dorf und Gewann meint Gruppensiedlung + aufparzellierte Flur.

 

Faktoren der primären Gestaltung von Siedlungsformen

Ungelenkte Besiedlung

Gelenkte Besiedlung

geplante Besiedlung (Räume der Anökomene)

 

Plangewann mit Dreizellgenbrachwirtschaft

Gründe:

  • landschaftsverschönernd
  • Ideal eines geometrischen Parks

 

Gulfhaus (12 Jahrhundert)

 

Gründe für die Veränderung der Ortsbilder

 

Typologie ländlicher Siedlungen

Gliederung

  1. Größe : n-Einwohner pro Fläche è Dichte
  2. Funktion und innere Differenzierung
  • Zahl der Erwerbstätigen
  • Verhältnis der 3 Sektoren zueinander
Strukturdreieck (gleichseitig)