EUSTASIE ; ISOSTASIE ; EPIROGENESE

Größere Erdkrustenteile unterliegen vertikalen Bewegungen, den Hebungen u. Senkungen.   Sie rufen die geringsten Veränderungen im tektonischen Bau der Erdkruste hervor. Sichtbare Zeichen solcher Hebungen und Senkungen sind Transgression und Regression. Die Bezugsgröße für Transgression und Regression  ist die Meerespiegelhöhe, die bedingt durch den Wechsel von Kalt- und Warmzeiten zusätzlichen Schwankungen unterliegt die als eustatische Bewegungen zusammengefasst werden.

Abbildung 1 : Das Senken der Kruste hat eine Verschiebung der Küstenlinie zur Folge (Vorrücken des Meeres) Abbildung 2 : Das Heben der Kruste hat eine Verschiebung der Küstenlinie zur Folge (Zurückweichen des Meeres)
epiro1.gif (2744 Byte) epiro2.gif (2375 Byte)

Neben den eustatischen Bewegungen gibt es auch sogenannte isostatische Bewegungen. Das skandinavische Schild z.B. führt eine Auftauchbewegung (10mm/Jahr) durch, welche mit dem Abschmelzen des Inlandeises begründet wird.

Abbildung 3 : Unter dem Gewicht des Inlandeises während einer Kaltzeit sinkt z.B. das skandinavische Schild Abbildung 4 : Das Einsetzen der Warmzeit läßt das Inlandeis schmelzen und das vom Gewicht befreite Schild auftauchen
epiro3.gif (1278 Byte) epiro4.gif (997 Byte)

Epirogenese ist eine Vertikalbewegung der Lithosphärenplatten. Bei anhaltender Senkung enstehen weiträumige Mulden, die sogenannten Geosynklinalen, die oft als Flachmeere die Abtragungsprodukte der Festländer als Sedimente in sich aufnehmen. Durch die Senkung kommt es trotzdem nicht zur Verlandung, sondern zu Sedimentschichten von mehreren tausend Metern. Möglich ist es, daß diese Sedimentschichten in späteren Prozessen durch tektonische Kräfte zu Faltengebirgen aufgeschoben werden (Orogenese). Weitgespannte Hebungsgebiete hingegen werden als Geantiklinalen bezeichnet. Sie werden von exogenen Kräften zwar ständig abgetragen, die Hebung wirkt aber so erfolgreich dagegegen das ihre Höhe von Bestand bleibt. Bleibt die ursprüngliche Schichtung trotz Hebung und Senkung erhalten, so wird dies als Flexur bezeichnet.

epiro5.gif (2972 Byte) Abbildung 5 : Eines der beiden entstandenen Flachmeere hat eine tausende Meter Tiefe Sedimentschicht
epiro6.gif (2770 Byte) Abbildung 6 : Trotz Abtragung behält der Sattel seine Höhe, weil die Hebung erfolgreich dagegen wirkt. Flexur = Erhalt der ursprünglichen Schichtung.

Bleibt die ursprüngliche Schichtung nach Hebungen und Senkungen nicht erhalten kommt es zu Verwerfungen. Starre, verfestigte Krustenteile reagieren auf Zug- und Druckkräfte durch Schollenzerbrechung. Der Höhenunterschied zwischen zwei ursprünglich zusammengehörigen Schichten wird als Sprunghöhe bezeichnet. Hinterläßt die Bewegung im Gestein Schleifspuren, werden diese als Harnisch bezeichnet.

Abbildung 7 : Erscheinungsformen von Verwerfungen

epiro7.gif (2285 Byte)

Oft kommt es zu einem ganzen System von Verwerfungen die parallel in Scharen auftreten. Solche Bruchsysteme werden als Staffelbrüche bezeichnet. Die höchsten Punkte der einzelnen Bruchstufen werden Horst, die tiefsten Punkte Gräben genannt. Eine Scholle die sich schräg über die Schichten schiebt trägt die Bezeichnung Pultscholle.

Abbildung 8 : Staffelbruch mit Horst, Graben und Pultscholle

epiro8.gif (1329 Byte)

Die in der Landschaft gefundenen bruchähnlichen Erscheinungen müssen nicht zwingend so wie zuvor beschrieben entstanden sein. Liegen unterschiedlich konsistente Materialien übereinander, so kann es im Laufe der Zeit zu deren Abtragung  gekommen sein, der Reliefumkehr.

Abbildung 9 : Bereich eines Grabens vor der Reliefumkehr Abbildung 10 : Bereich eines Grabens nach der Reliefumkehr
epiro9.gif (1200 Byte) epiro91.gif (977 Byte)