
Um halb zehn kam ich in Laredo an und bestellte erstmal einen Breakfast-Tee und ein Croissant, weil es heute morgen aber so gar nichts gab. Das kanadische, sehr sympathische Ehepaar saß bereits dort und er fragte mich wie weit ich heute gehe. Spontan entschied ich mich, mal nach sieben Kilometer Schluss zu machen. Weil mir jemand mein guten Schlaf- Strand- Stadtshort geklaut hat. Und in dieser kantabrischen Touristenhochburg, werde ich da wohl fündig. Zumal es hier eine freundliche, von Ordensschwestern geführte Herberge geben soll.
Beides traf zu. Die Herberge ist was die Ausstattung angeht, okay, das Gebäude toll, die Schwestern total nett.
Den Short bekam ich auch. Nur ärgerlich, dass sowas nötig ist. Und weil ich bei aller nötigen Sparsamkeit nicht mit einem Anker auf einem blauen Short rumlaufen werde... Und sie ist Wasser tauglich, d.h.: Die fehlende Badehose ist damit kompensiert.
Der eigentliche Grund meines Bleibens ist aber der, dass ich keine Lust habe wie eine Reisegruppe

Und hier in Laredo tobt der Mob! Beachvolleyball Turnier an einem Strand, ...also es ist mehr eine Landzunge, was in diesem Fall bedeutet, eine Seite unfähr vier Kilometer Strand, auf der anderen Seite, 200 Meter entfernt auch vier Kilometer, dazwischen Hotels. Hier ist was los... Ich war gerade mal am Strand, Beachvolleyball... ja nicht was du jetzt denkst...da haben nur Männer gespielt. Also wollte ich auch meine Füße mal etwas ins Wasser halten, war es weg. Fast so weit wie an der friesischen Nordsee. Ebbe!
Seit bereits Vorgestern bin ich in Kantabrien. Das macht sich erst mal an den Schildern bemerkbar. Während die Hauptschilder bei den Basken zweisprachig sind, spanisch und baskisch, sind die lokalen Hinweisschilder ausschließlich nur in baskisch. Da erkennt man nichts, keinerlei Übereinstimmungen mit der spanischen Sprache. Sehr anstrengend.
Alles andere ändert sich langsam. Die Menschen werden langsam offener, die Tapas, die hier auch so heißen haben noch sehr viel Ähnlichkeit mit ihren baskischen Verwandten, sind aber bereits von allgemein bekannten Tapas unterwandert.
Die Kantabrier vor rund 2.000 Jahren waren die Iberier, die den römischen Besatzer am längsten Widerstand geleistet hat. Um so mehr wurde es am Ende romanisiert was mit ein Grund dafür sein kann, dass das Kalabrisch sich fast überhaupt nicht vom Zentralspanisch unterscheidet.