Ich habe vor vier Tagen angefangen spanisch zu lernen und wie befürchtet, gibt es Fremdsprachensalat. Da ich bereits vor einigen Jahren ein wenig spanisch gelernt habe, wird es jetzt reaktiviert und setzt sich auf die nur sehr geringen und nur wenig gefestigten Französischkenntnisse. Ein Abenteuer für Sprecher und Zuhörer.

Ui, da kommen aber zwei angehumpelt. Die sind bestimmt die 30 km gelaufen, die ich auf zwei Tage aufgeteilt habe. Würde hinkommen, ich bin erst gegen 11.00 h los und bin ungefähr seit anderthalb Stunden hier.
Hier, heißt La Coquille und das wiederrum heißt, die Muschel. Der Ort heißt allerdings erst seit 1856 so, bis dahin hieß er Sainte-Marie-de-Frugie.
Als ich heute morgen Châlus verlassen wollte, strahlte mich das Schild der Post dermaßen an, dass ich hin bin, einen Karton gekauft und Zelt, Kocher und Matratze nach Hause geschickt habe. Was heißt nach Hause, das ist ja nun nicht das worüber ich derzeit verfüge, also habe ich es zur Angela geschickt, die ihre Mutter über ein weiteres Paket aus Frankreich informieren muss, damit die es nicht zurück schickt. Wobei das auch nicht unlustig wäre, weil ich für den Absender die selbe Adresse genommen habe.
Von Châlus nach La Coquille Ich habe 3 kg zurückgeschickt, dazu kommen ein halber Liter Spiritus, den ich nicht mehr brauche und die Zeltstangen, die nicht ins Paket gepasst haben. Das war schon sehr deutlich. Einer Elfe gleich, bin ich durch den Wald geschwebt.
Der Weg hat auch mal wieder 8 von 10 möglichen Naturpunkten bekommen. Ausnahmsweise sehr wenig Asphalt. Meine Füße freuten sich auch darüber.

Und so habe ich mich heute in eine offiziellen Pilgerherberge eingebucht. Ein älterer Herr betreut die Herberge ehrenamtlich, er spricht etwas, deutsch und englisch. Ein französischer Kollege ist kurz vor mir gekommen. Beim Eintrag ins Statistikbuch, war zu sehen, dass seit dem 07. niemand mehr hier war. Na gut, ich muss ja üben. Und der macht auch nicht den verwirrten Eindruck, den Dieter verbreitet hat.
Sehr ordentlich und sauber. Es gibt sogar Einmal-Bettbezüge. Das Sechsbett-Zimmer ist arg knapp bemessen. Zwei Einzel- und zwei Etagenbetten. Der Franzose und ich haben die Einzelbetten gesichert. Warum ich das so ausführlich erzähle? Weil gerade, vor zwei Minuten ein weiteres Pilgerpaar, so in meinem Alter, Richtung Herberge schlurft. Ich muss ja nun mal üben...!

In eigener Sache!

Als ich am 01. Mai loszog hatte ich gewisse Vorstellungen über den Verlauf dieser Reise. Wildes Zelten, unterwegs arbeiten und wenn das alles nicht funktioniert, sollte das Geld über das ich verfügte eigentlich reichen.
Abgesehen davon, dass ich mich, was Zelten im Allgemeinen und das Wildcampen im Besonderen deutlich überschätzt habe, haben sich Campingrelevante Teile meiner Ausrüstung in Wohlgefallen aufgelöst.
Richtig aber reingerissen hat mich diese unglaubliche Schlechtwetterperiode, während derer ich Santiago de Compostela 1240 kmregelmäßig zwei Tage im Hotel bleiben musste um meine Klamotten wieder trocken zu bekommen.
An Arbeit ist wegen meiner sehr dürftigen Französischkenntnisse nicht zu denken. Vielleicht in zwei Monaten, wenn die Trauben reif sind.

Ich werde jetzt noch 11 Tage wandern, etwa bis La Réole an der Garonne, dann bekomme ich Besuch der sieben Tage, also bis zum 30. Juli bleibt. Danach werde ich mich mit dem Zug auf den Weg über Bordeaux nach Irun an der Spanisch/Französischen Grenze machen um den letzten, der insgesamt vier Abschnitte des Jakobsweges zu laufen. Allerdings wird auch bei dieser Straffung, das Geld nicht mehr weit reichen.

Aus diesem Grunde möchte ich Euch bitten, meine Arbeit als Schreiber dieses Blogs zu bewerten. Ich möchte Euch nicht um Spenden oder Zuschüsse bitten. Sondern um das, was es Euch wert ist, diese Berichte gelesen zu haben und weiterhin zu lesen.
So frei nach dem Motto: Ich habe schon für schlechtere Zeitschriften 2 oder 5 Euro, oder für schlechtere Taschenbücher 10 Euro ausgegeben....und ich bin gerne bereit für diese Form der Literatur 2, oder 5, oder 10 Euro zu zahlen.

Ich biete dafür überwiegend Übernachtungen in landesüblichen Pilgerherbergen mit entsprechenden Berichten. Ich biete mich so zusagen als Günther Wallraff der Pilgerherbergen an.

Hier noch mal die IBAN:DE23 2004 1144 0343 4917 00

Um einen möglichst großen Teil der Leserschaft zu erreichen, werde ich diesen Aufruf auch in die kommenden sechs Berichte stellen. Also bitte nicht wundern und heute ist demnach 1/7

Kunstgarage