15.06.16 Auxerre

Um sechs Uhr aufgestanden, um halb sieben gab es Frühstück. Einige Arbeiter saßen auch bereits dort. Der Bus kam pünktlich um 07. 53 h.
In Auxerre um 08.30 h angekommen, machte ich mich auf die Suche nach der Pilgerherberge. Natürlich war das ein gefundenes Fressen, für Herbergsverwalter und noch anwesende Pilger.
Die Regel besagt, dass die Pilger bis neun die Herberge verlassen, nicht kommen. Haha. Möchten Sie das Zimmer für eine Nacht oder nur den Tag? Haha.
Ansonsten total nett und hilfsbereit. Vierbettzimmer zzgl. ein Babybett. Es soll keiner wagen... Ich lege meinen Rucksack aufs untere Bett. In meinem Alter muss ich kein Etagenbett besteigen. Stadtrundgang Auxerre Nehme das Tablet und mache mich auf den Weg zur Touristeninformation, die unmittelbar an der Yonne ihr Büro hat. Dort bekam ich einen deutschsprachigen Stadtführer und konnte mich, durch zur Hilfenahme der im Boden eingelassenen Bronzezeichen auf einen zweistündigen Stadtrundgang machen.
Eine klasse Idee, in einer tollen Stadt! Auxerre hat seltenen Vorteil nie zerstört Auxerre 1worden zu sein. Weder durch Feuer, noch kriegerische Akte. Und dadurch gibt es nicht nur vereinzelte Orginalbauten, sondern einen zusammenhängenden alten Stadtkern. 1995 hat Auxerre das Gütezeichen Kunst- und Geschichtsstadt erhalten und macht ihm alle Ehre.

Seit meiner Busfahrt, auf der es noch geregnet hat, ist es trocken und scheint immer wieder die Sonne. Da keiner weiß, wieviel Uhr es gerade ist, kann auch was damit anfangen. Also, es ist 13.00 h und es hat seit viereinhalb Stunden nicht mehr geregnet.Salon de Thé
Nach dem etwas verkürzten Stadtrundgang, die Kathedrale nehme ich später, habe ich im Salon de Thé etwas Tee getrunken. Ein wenig geschrieben, jetzt eben ein paar Nudeln im Ristorante Da Venezia gegessen und werde gleich ein Mittagsschläfchen halten, bevor sich mein Pilgerzimmer füllt.
Gerade bin ich an einer landesüblichen Bar vorbeigekommen, die heute Abend Frankreich gegen Albanien ausstrahlt, vielleicht gehe ich dort wegen der Stimmung mal hin.
Die EM ist mir eigentlich so ziemlich egal. Letztendlich bekomme ich dann doch alles mit. JETZT, JETZT 13.03 h FÄNGT ES WIEDER AN, WIE AUS EIMERN ZU SCHÜTTEN!
Was wollte ich... Am fiesesten finde ich schon von eh her diesen Löw! Neee wat ist der fies! Der Griff an die Eier setzt dem nur die Krone auf. Und Podolski spricht von 80 %. Ja sicher, aber doch nicht als Bundesfuzzi, vor Kameras die in die ganze Welt ausstrahlen. Da dreh ich mich doch zumindest weg. Und, und schnüffel danach nicht noch an meinen Fingern. Das ist ja schon ekelhaft, aber dann noch in aller Öffentlichkeit... Einfach fies der Typ. Aber das passt zu seiner schwarz getönte Haarpracht, aus denen rechts und links die grauen Kottleten rausgucken. Glauben kann ich das nicht wirklich.
Was ich klasse fänd, wenn ich auf meinem Weg Richtung Südosten mal auf das Tour-de-France-Spektakel stoßen würde.
Nach einem immer wohlverdienten Mittagsschläfchen, habe ich mich auf den Weg gemacht, um Kreatives Auxerrefür mein Abendessen einzukaufen. Jeweils eine Zucchini, Aubergine, Paprika, Zwiebel und eine kleine Dose Tomatenmark = Ratatouille. Fehlte nur noch etwas Brot und ein bißchen Rotwein zum Ablöschen. Okay, der Rest muss ja nicht weggegossen werden.
Saint Étienne Auxerre Ich schlenderte also so, bei mittlerweile schönem Wetter durch diese sehr schöne Stadt, befand mich plötzlich vor der Kathedrale die wie so oft dem Heiligen Stefan, Saint Étienne gewidmet ist. Der gleiche Baustil, dem gotischen wie die Kathedrale von Metz, nur nicht ganz so imposant.
Ich ging weiter, teilweise stieß ich auf Orte vom Vormittag und plötzlich hat sich das Straßenbild übergangslos verändert. Immer noch sehr Metallfroschansprechend aber hoch modern. Shoppingmeile! Hochwertige Damen- und Herrenmode, Wäscheboutiquen und erstklassige Schuhmode! Und dazwischen immer nette Cafés und Bistros. Sogar Frösche gibt es!

Ratatouille Und dann durfte ich kochen, endlich! Es fehlten ein paar Gewürze, ich hatte nur Pfeffer und Salz, aber schon allein die Frische des Gemüses, unbeschreiblich. Danach noch ein paar wenige Stücke Comte mit Baguette. Fast perfekt war es als sich Leonard Cohen zu mir an den Tisch gesellte. Er hatte mir bereits beim Kochen Gesellschaft geleistet, aber hier in dem kleinen Innenhof, bei angenehmen Temperaturen...
Morgen, am Donnerstag, geht es dann nach Vincelles. Auch dort gibt es einen Campingplatz, ob das mal klappt?
Da gestern mal überhaupt kein Bild dabei war, gibt es heute ein paar mehr.